Bechstaben verwuchselt

Wunkel dars, der Hond schien melle,
Lee schnag auf der flünen Grur
als ein Blagen witzeschnelle
fangsam um die Ecke luhr.
Drinnen laßen stehend Seute,
veigend ins Gespräch schwertieft,
als ein hotgeschossner Tase
auf dem Bandserg Schluttschih lief.

Fliegenbienchen

Trullerus und Trullerinchen
waren kleine Fliegenbienchen,
flogen über Tal und Hügel
mit den kleinen Trullerflügel,
summten hier und brummten dort,
trullerten in einem fort,
setzten ihre Trullerbeine
mal auf Blumen, mal auf Steine.

Eines Tags sprach Trullerinchen:
“Trullerus mein liebstes Bienchen,
lass uns beide Hand in Hand,
fliegen in das Trullerland,
dort wo Milch und Honig fließt,
weil dort immer Frühling ist.
Gib mir schnell noch einen Kuss,
komm wir starten, Trullerus”.
Ja so flogen sie dahin,
Trullerland und Glück im Sinn,
liefen manchmal auch zu Fuß,
Trullera und Trullerus.

In der Sonne spann die Spinne,
über eines Baches Rinne,
sich ihr Netz, fast unsichtbar,
weil die Spinne fleißig war.

Im Morgenflug rief Trullera:
“Trullerus, das Ziel ist nah.
Dort hinter des Berges Wand,
liegt das gelobte Trullerland”.
Nachdem sie dieses ausgesprochen
hat sie sich ihr Genick gebrochen.
Sie waren in das Netz geflogen,
das die Spinne hat gezogen.
Der Traum vom schönen Trullerland,
war aus, als sie die Spinne fand.
Und die verspeiste mit Genuss
Trullera und Trullerus.

Bremer Straßencafe

Bremer Straßencafe,
italienischer Stil,
zwei junge Damen,
elegant und grazil.

Die eine groß,
die andere kleiner,
im modischen Trend
die größere feiner.

Schwiegen sich an,
tranken Kaffee.
Dann sagte die Große:
“Mir juckt es am Zeh.”

Darauf die Kleine:
”Ein Bär mit Tatzen,
der kann sich problemlos
überall kratzen”.

Gespräche von Damen
im Cafe in Bremen
sollte man meist
nicht allzu ernst nehmen.

Witzig sein

Otto Graf von Litzigsteyn
wollte einmal witzig sein.
Nahm sich eine Hundeleine,
legte sie um seine Beine,
bellte dreimal und tat kund:
“ab jetzt bin ich ein Kettenhund”.

Seit Jahren lebt von Litzigsteyn
auf seinem Schlosse ganz allein.
Einsam schlich er durch die Zimmer,
niemand hörte sein Gewimmer,
aufs bellen reagierte nur
stündlich seine Kuckucksuhr.

Da nahm der Graf von Litzigsteyn
sich die Leine von dem Bein.
“Witzig sein,” sprach Litzigsteyn,
“macht keinen Spaß,
so ganz allein”

Die Welt

Schlaf mein Kind,
die Sterne sind
am Himmel aufgegangen.
Die Nacht hat angefangen.

Wieso die Welt
sich so verhält
dass sie als Ball
im Weltenall
niemals in die Tiefe fällt?

Ich weiß es nicht, mein Kind.
Vielleicht wird sie gehalten
von mystischen Gestalten.
Vielleicht hängt sie am Gummiband,
in Gotteshand.
Vielleicht mag sie auch kleben
an virtuellen Stäben

Vielleicht rast sie
zu dieser Zeit
mit Lichtgeschwindigkeit
jetzt gerade
auf den Abgrund zu.

Schlaf mein Kind,
die Sterne sind
am Himmel aufgegangen.
Die Nacht hat angefangen.

Seewanze

Wanze fuhr in Walnussschale
– übrigens zum ersten Male –
auf dem Titikakasee.
Wanze trinkt ein Tässchen Tee,
nimmt dazu ein Butterbrot
auf dem Walnussschalenboot.
Sonne scheint auf Wanzidyll,
oh wie friedlich, oh wie still,
würde alles dafür geben,
alles für dies Wanzenleben.
Dann ein Sturm und Wanz erlebte,
wie die Walnussschale bebte.
Wanz fiel in den See hinein.
( Ich will keine Wanze sein)

Fischmarktfurz

Vom Hamburger Fischmarkt flog ein Furz in die Welt.
Er hatte einen Matosen gequält,
doch dann, krawumm, seinen Darm verlassen.
Kann es kaum fassen
frei zu sein und ganz allein.
Hoppalla,
er landete in Afrika
(genau gesagt Namibia).
Hier kannte ihn keiner, das machte ihn froh
schön so zu leben- inkognito.
Doch die Afrikaner,
diese freundlichen Namibianer,
haben ob des Gestankes gehustet,
danach gepustet,
dadurch, sodann
flog er auf den Ozean….

Ein Seemann kam zurück von der Reise.
Auf dem Fischmarkt,
nach dem zehnten Bier
murmelte er leise:
“schön ist es hier,
was hab ich Hamburg vermisst.
Schon auf dem Ozean,
ich mach jede Wette,
roch es wie auf der Fischmarkttoilette.”
Dann ließ er leise ein Windchen aus,
und der Furz war wieder zu Haus.

Intercity

Nachmittags im Zugbistro,
Landschaft fliegt an mir vorbei,
Blick verschwimmt im irgendwo
zum Farbenallerlei.
Neben mir die junge Mutter
-Möhrenbrei und Nuckelflasche-
gibt dem Nachwuchs Babyfutter,
Hund schläft auf der Reisetasche.
In der Kurve bremst der Zug-
roter Kindernahrungsflug
landet breit auf meiner Hose,
teils auch auf der Coladose.
Auch der Hund ist aufgewacht,
und das Baby lacht.
Nachmittags im Zugbistro,
allein im Intercityklo
musste ich entdecken:
Babybrei macht Flecken.

Netzwerke

Ist ein Wort nicht mehr modern,
halte Dich von diesem fern.
So gilt es heut als schlechte Gaben
viel „Beziehungen“ zu haben.
Wer diese hat steht gleich mit Macht
unter Korruptionsverdacht.
Doch wer ein „Netzwerk“ konzipiert
den heute aller Ehren ziert,
auch wenn er dort das Gleiche tut,
„Netzwerk“ ist in, und alles ist gut.
Es steht dann nur, am gleichen Ort
ein neuer Begriff für ein altes Wort,
ein altes Wort, einfach neu befeuert,
wie vieles im Leben: total bescheuert.

Die Evolution der Krabbe

Man behauptet,
wenn ein Rabe
mit einem Kranich
etwas habe,
entstehe daraus
eine Krabe.
Das zweite “b” habe
sich nach etlichen
Jahren ungefragt dazugeschlichen.