Gedanken am Herd oder der Versuch endlich einmal ein intellektuelles Gedicht zu schreiben, das niemand versteht (ich auch nicht)

Die Kronen der Wellen
im Tal der Mikroben,
mein Kochtopf hat Dellen,
wer reich ist, ist oben.
Die armen darunter,
der Sand wird bewegt,
wenn Welle putzmunter
darüber sich legt.
Ob arm oder reich,
mein Nudelgericht,
ob hart oder weich,
es schmeckt mir nicht.

Wintereinbruch

Rutsche wo ich geh und steh,
hasse diesen Winterschnee,
hoffe bald gewinnt der Klee !
(Mir tut schon der Hintern weh)

EMMADILEMMA

Emma liegt im Bettgestell,
zu ihr ich mich nun nett gesell,
doch Emma ist zu schmal das Bett
ich sei dafür nunmal zu fett,
sie brauche nach des Tages Hatz
auch wenn ich beklag es: Platz !

SOKUGEDI (Sonntagskurzgedicht)

Lieber am Sonntag Reime rausschmeißen
als sich bei der Arbeit die Beine ausreißen!

Heute hat es am Morgen geschneit und die 73 Maulwurfshügel im Garten sahen wundervoll aus

Ich bot dem dicken Schneemann
ein Tässchen heißen Tee an.
Er jammerte: "Ohje, die geht
mir zu schnell, die Tee Diät",
und war nach drei, vier Stunden
aus Garten hier verschwunden.
(Beim Maulwurf klappt die Tee- Idee
leider nicht, das Vieh ist zäh)

Letzte Gedanken auf einer Kohlfahrt nach dem siebzehnten Bier und vierundzwanzigsten Korn, vor der Theke liegend

Trigonometrie
ist irgendwie
öde.
Blöde.
Sausackdämlich,
indogativ, diesnämlich
nur Zahlen.
Zahlen,
nichts als Zahlen.
Herr Ober, zahlen.
ZAHLEN!

Neujahrsmorgen

Ehrlich, ich bereue zwar,
dass mein Zustand „Bläue“ war,
doch biete keine Reue dar
und freu mich auf das neue Jahr!

Nachweihnachtsdepressionsgedicht

Kinder sind nicht mehr gespannt

und die Kerzen abgebrannt.

Gänsebraten ist gesackt,

Weihnachtskugeln eingepackt.

(abgesehen von den vielen

die vom Weihnachtsbaume fielen)

Nadelbaum steht nackt und kahl,

Nadeln liegen, tausendzahl,

auf der Erde, breit verstreut,

was nur wenig mich erfreut.

Neben Nadeln, da und hier

ein Stern aus Stanniolpapier,

auf dem Teppich kannst Du suchen

eingetretnen Honigkuchen.

In den Ecken stapeln wir

die Reste vom Geschenkpapier.

Kein Ungeziefer überlebt,

weil es noch am Baumharz klebt

welches, aus dem Baum geleitet

auf dem Boden sich verbreitet.

Ein Weihnachtsengel liegt wie krank

zerbrochen vor dem Stubenschrank.

Blieb dort ohne Flügel liegen,

( meinte wohl, er könne fliegen).

Des Kerzenständers letzter Gruß:

Zimmerdecke schwarz von Ruß.

In der Krippe war viel Stroh,

liegt im Zimmer irgendwo,

auch der Joseph aus der Krippe

ist getrennt von seiner Sippe,

hoffe sehr ich treff ihn dann

beim Frühjahrsputzen wieder an.

Chaos herrscht im ganzen Haus,

denke, morgen zieh ich aus,

oder werde Atheist

– weil dann endlich Ordnung ist.