Scharf

Er pflegte seinen Garten besser
mit einem scharfen Fahrtenmesser.
Seine Frau rief freudig aus:
„Siehst heute richtig schneidig aus.“

Reiterrat

Damit ich lang noch heiter bin
riet mir eine Reiterin
nicht die Gesundheit zu zerstören
und mit dem Rauchen aufzuhören.
Nach diesem kurzen Zwischenstopp
ritt sie weiter, im Galopp.
Ihr Pferd war wild und ungezähmt,
sie fiel herab und war gelähmt.

Latein

Mir fallen viele Reime ein,
mal in Deutsch, meist in Latein.
„Salta opus benedictum
scribularum est conflictum“.
Seh´ erst beim Übersetzen dann,
dass ich lateinisch gar nicht kann.
Mancher mag sich hier nun fragen,
was will der Dichter hiermit sagen,
was ist der Sinn von dem Gedicht?
(Tut mir leid, den gibt es nicht.)

Küchenschabe´s Schuh

„Wenn ich in roten Schühchen trabe“,
murmelte die Küchenschabe,
„bin ich im Kohlenkeller
auf Ledersohlen schneller.“
Doch der Kohlenstaub verdeckt sie,
nicht jeder Schuh wirkt immer sexy.

Das Fliegen

Ich liebe das Fliegen,
die Schwerkraft besiegen,
und stärke meine Lebenskraft
im Flugzeug mit Tomatensaft.
Doch manches mal in höchster Not
rufe ich: „ach, Herr Pilot,
SOO schwer die Winde stürmisch wüten,
statt Saft, heut lieber für mich Tüten!“

Sonnenbrand

Ich wollte gern allein sein,
am Strand mit Sand und Bernstein,
mit rechter Hand der Sonne winken,
ein kühles Bierchen in der linken,
ab und zu ein Wellenbad
bei wolkenlosen dreißig Grad.

Abends fieser Sonnenbrand.
Geh mir weg, Du mieser Strand!

Glück

Sinn macht es an manchen Tagen
einmal ernsthaft nachzufragen
wann man wahres „Glück“ empfindet,
was man mit dem Wort verbindet.

Wenn ich mein Glücksgefühl ermittel,
greife ich zum Abführmittel,
setz mich auf Toilettenbrille,
doch folge nicht des Darmes Wille
und genieß das Glücksgefühl
der Sicherheit auf dem Gestühl.
Das sollte jeder mal probieren,
schließlich kann ja nichts passieren.

Deutsche Unzufriedenheit

Dem Deutschen macht die Lage krank
wenn es regnet, tagelang.
Er wünscht dann bunte Regenbogen,
doch der Wolken wegen zogen
diese wohl zum Süden hin.
Der Deutsche denkt, mit müdem Sinn:
„in Afrika da scheint die Sonne,
hier gibt es keine Sonnenwonne,
und insgesamt, es geht uns schlecht,
diese Welt ist ungerecht.“
Wir sollten uns an Regentagen
der schlechten Laune wegen fragen:
„ist der Zustand, den wir hegen
nur gekommen wegen Regen,
oder sind wir generell
übellaunig, viel zu schnell?“
Es hilft kein Grübeln und verschanzen,
man kann auch froh im Regen tanzen.

Digitale Transformation

Ich bin rundlich, adipös,
werde aber nicht nervös,
denn in digitalen Zeiten
kann ich meine breiten Seiten
mittels „Photoshop“ beheben
um nach Perfektion zu streben.
Werd´ zum Schönheitsideal.
(Klappt jedoch nur digital)

Kunterbunt

Der eine hockt in der Stube nur,
der andere liebt die Natur.
Mancher mag Fleisch, mancher Käse,
mancher isst Eis, nur von Langnese.
Viele gehen gern zu Fuß
oder nutzen Omnibus
und schließlich kann man auch erwägen,
sich nur mit Auto zu bewegen.
Ob viele Kinder, ob Leben mit Hund,
ob wohnen in Villa Kunterbunt,
das Leben, es ist eine Reise
und jeder reist auf seine Weise.
So oder so kommt jeder zum Ziel bald,
das Leben ist schön, es lebe die Vielfalt.