Gunther Möller aus Berlin
lebte auf die Rente hin.
Irgendwann war es vollbracht,
endlich Rentner- gut gemacht.
Gunther Möller zog aufs Land
zu den Bauern, weil er fand,
dass Berlin zu hektisch sei.
“Auf dem Lande ist man frei,
frei von Stress und Autogasen
frei von betonierten Straßen,
frei vom Neonlichtgeflimmer“,
all dies störte ihn schon immer.
Auf dem Land ist gute Luft,
viel Natur und Blütenduft.
Kaufte sich ein Bauernhaus,
zog aus seiner Wohnung aus,
weg von diesen Menschenmassen
die ihn nie in Ruhe lassen,
fort von Dreck und Hundekot,
vom Stress und Überangebot.
Doch der Ruhe auf dem Land,
die er so betörend fand,
wurde er schnell überdrüssig,
Möller fand sich überflüssig.
Abends nach des Tages Mühe
grüßten ihn nur noch die Kühe.
Wald und Moor in großer Fülle,
ständig stinkt die Hühnergülle,
ergo war auch meist die Luft
nicht gefüllt vom Blütenduft,
und statt Neonlichtgeflimmer
nur ein schwaches Mondgeschimmer.
Ruhe hin, Romantik her,
das Leben hier fiel Möller schwer,
hatte die Provinz nun satt
und zog wieder in die Stadt.
Herrlich frische Autogase
hocherfreuten seine Nase,
endlich hemmungsloses Kaufen,
Menschen, die ihr Geld versaufen,
Penner, die am Bahnhof stehen,
abends in die Kneipen gehen,
Schrippe anstatt Brötchen sagen,
Currywurst liegt schwer im Magen,
und er liebte es zu laufen
zwischen all den Hundehaufen.
Rutschte aus, auf Hundekot,
stürzte nieder und war tot.
Öde war das Land für Gunther,
noch öder ist es nun darunter.